ⓘDer Verfasser verfolgt mit dieser privaten Homepage, die laufend in Arbeit/Vorbereitung ist, der Geschichtswissenschaft entsprechende, bibliografische und autobiografische sowie der Forschung, Bildung und Allgemeinheit dienliche Zwecke. *
Der exklusive lila KZ-Häftlingswinkel – einer der farbigen Dreiecke zur Stigmatisierung und Kennzeichnung der Gruppenzugehörigkeit von KZ-Häftlingen durch ihre nationalsozialistischen Verfolger und Peiniger – steht hier symbolisch für alle Opfer innerhalb der besonderen Gruppe von religös Verfolgten im NS-Regime (1933–1945) – für die Bibelforscher oder Zeugen Jehovas (Jehovas Zeugen). Die Verfolgten der NS-Opfergruppe, Frauen, Männer und Kinder, legten bewusst oder unbewusst durch ihr passives oder aktives widerständiges Handeln Vertretern des Regimes gegenüber – jeder für sich, ob noch in Freiheit (z.B. durch die Nichtanwendung des obligatorischen Hitlergrußes im Alltag), in Haft oder in "Erziehungsanstalten" oder auf dem Schafott – für ihre Gewissensentscheidungen und ihren christlichen Glauben und damit gegen Staatsideologien wie Führerkult, Rassenwahn und Krieg, ein öffentliches oder oft stilles "Zeugnis" ab, wie sie es nannten und verstanden, und das stets in dem Bewusstsein, im Angesicht Gottes das Richtige zu seiner Ehre getan zu haben.
Das nachhaltige öffentliche "Zeugnis" von verfolgten Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus bewirkt, dass die individuellen, persönlichen Geschicke dieser gläubigen Menschen, die von Mut, Entschlossenheit und Zivilcourage zeugen, eine Anzahl bis in den Tod, im Mittelpunkt von öffentlichen Betrachtungen zur Thematik praktisch beinahe uneingeschränkt vom Datenschutz stehen dürfen (mit relativ wenigen Ausnahmen von privaten Details, u.a. in Krankenakten von NS-"Euthanasie"-Opfern) – und sollten, nicht zuletzt aus didaktischen Gründen auf schulischen Ebenen, in Ausstellungen und dergleichen.
In diesem Bewusstsein erfolgt die Gedenkarbeit auf diesen Webseiten (in Arbeit/Planung) durch das Mittel der laufenden Dokumentation, mit Leitgedanken, wie "Initiativen gegen das Vergessen", "Für Erinnern, Gedenken" und ähnlich, und das im Spiegel vorhandener Manuskripte von Referaten, Veröffentlichungen und Ressourcen des Verfassers (vgl. Provenienz), auch um den Verfolgten, soweit möglich, Namen und Gesicht sowie ihre Würde im Geiste des Grundgesetzes zurück zu geben. "Die Würde des Menschen ist unantastbar" – ein Grundrecht der deutsche Verfassung.
Weiterlesen mit Klicken des folgenden Buttons "Willkommensgruß" – Bericht vorab zu einem epochalen Ereignis, das große Wirkung auf die öffentlichen Wahrnehmung der NS-Opfergruppe als einst "vergessene Opfer" zeigen sollte. Und auch viele neue Publikatationen über die Verfolgten entstanden danach zum Nutzen von Fachleuten und des interessierten Publikums. (Auswahl: Fotos oben zum Vergrößern jeweils anklicken, Bildtext gegenwärtig nur intern im Fototitel [mit Cursor sichtbar machen (Mouseover)].)
Willkommensgruß ☕
Letzte Durchsicht am 20.10.2024 | Ein Willkommensgruß vorab mit einem Bericht über die bemerkenswerte, epochale Welturaufführung von "Standhaft trotz Verfolgung – Jehovas Zeugen unter dem NS-Regime" – eine festliche Dokufilm- und Ausstellungs-Premiere am Nachmittag des 6. Novembers 1996 am ehemaligen Leidensort vieler weiblicher und einer kleineren Anzahl männlicher KZ-Inhaftierten mit dem lila Häftligswinkel in Ravensbrück-Fürstenberg/Havel (Foto links, Detail, Bildbeschreibungen unten). Dem ging eine Pressekonferenz am Vormittag in Berlin-Spandau im Sorat-Hotel voraus.
Und das Event setzte sich am folgenden Tag, dem 7. November, in Berlin mit der ersten öffentlichen Filmvorführung fort, die im gut besuchten Hörsaal im Mathematikgebäude der Technischen Universität stattfand (Foto rechts).
Der Ministerpräsident von Brandenburg und der Bundespräsident sandten damals an den Veranstalter, die Wachtturm-Gesellschaft von Jehovas Zeugen, die hier mit der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten kooperierte, anerkennende und lobende Worte über das bahnbrechende Ereignis in Ravensbrück.
Die Medienresonanz war ebenfalls sehr gut. Unter anderem brachten die Zeitungen Der Tagesspiegel und Die Welt eigene Berichte sowie einer Anzahl Lokalzeitungen in Deutschland, die eine Pressemitteilung des Verfassers durch den frisch gegründeten "Informationsdienst der Zeugen Jehovas in Deutschland" (Leiter Walter Köbe, Sprecher Wolfram Slupina) veröffentlichten.
Beide Premieren waren Initialzündung und Startschuß zugleich für den Beginn einer bis dahin ungeahnten, enormen und neuartigen Forschungs-, Öffentlichkeits- und Gedenkarbeit zur Wahrnehmung und Würdigung der NS-Opfergruppe Jehovas Zeugen (Bibelforscher; Zeugen Jehovas) und – was Gegenstand dieser Homepage ist – mit vielen Referaten und Publikationen zur Thematik (Beispielfotos im vorangegangenen Beitrag oben), wobei das lilafarbene Dreieck symbolisch neben den Verfolgten und Gepeinigten im NS-Regime im Mittelpunkt auch dieser Webseiten steht (Teile noch in Arbeit/Vorbereitung).
Der Verfasser (im Foto oben vierter von links) am 6. November 1996 an der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, ehemaliges Konzentrationslager bei Fürstenberg/Havel (von 1939 bis 1945 mit rund 120.000 Frauen und Kindern, 20.000 Männern und 1.200 weiblichen Jugendlichen), im Kreise von Gedenkstättenleitern, gelernten Historikern und Historikerinnen (links im Bild), die im Film zitiert werden, und dem für die Produktion verantwortlichen Watchtower-Repräsentanten und Regisseur aus den USA (ganz rechts), anläßlich der Welturaufführung von Standhaft trotz Verfolgung – Jehovas Zeugen unter dem NS-Regime mit geladenen Zeitzeugen aus sieben Ländern (und Verwandten von inzwischen verstorbenen Verfolgten), Geschichtswissenschaftlern, Behörden-, Medien- und Pressevertretern sowie weiteren geladenen Gästen und einer Ausstellung zum Filmthema (im Bildhintergrund zu sehen).*
* Die Premiere fand in einem festlichen Rahmen statt. Freiwillige Helfer hatten mit Besen, Schrubber und Farbpinsel der Halle ein würdiges Aussehen verliehen und über 300 Stühle im vorderen Teil aufgestellt. Im hinteren Teil war die erwähnte Geschichtsausstellung zur Verfolgung der Zeugen Jehovas unter dem NS-Regime zu sehen und ein reichhaltiges Büfett aufgebaut. Da die Zahl der Sitzplätze beschränkt war, konnten bei weitem nicht allen, die Interesse an einer Teilnahme bekundeten, auch Eintrittskarten erhalten.
Nach der Uraufführung und der ersten öffentlichen Filmvorführung der "Standhaft"-Doku am folgenden Tag an der TU Berlin, Zentrum für Antisemitismusforschung, erschien die Videodokumentation in zahlreichen Sprachen mit (Foto rechts, Beispiel-DVD) Premieren in Österreich, Polen, Russland, England, Schweden und anderen Ländern. (Mehr darüber ist hier in den Rubriken "Referate,Reden" und "Events" [in Arbeit/Vorbereitung] geplant.)
In den folgenden Jahren fanden weitere öffentliche Vorführungen an zahlreichen Orten in Deutschland statt, ebenso eine Anzahl im Ausland, und das nach einem ähnlichen Muster wie in Ravensbrück, wobei meist Zeitzeugen, Verfolgte während der NS-Zeit, und gelernte Historiker zu Wort kamen.
Zu dieser Zeit entstanden eine Vielzahl von Veröffentlichungen zu der NS-Opfergruppe der Zeugen Jehovas (Bibelforscher), und eine Auswahl an Manuskripten wird auf diesen Webseiten präsentiert, partiell zum Download und zur freien Verwendung gemäß den Vorgaben hier.
Ravensbrück-Foto oben, abgebildete Personen von links:Wulff E. Brebeck und Kirsten John-Stucke (Paderborner Kreismuseum/Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933–1945), Prof. Dr. Detlef Garbe (Hamburg, damaliger Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme), Johannes S. Wrobel (Gründer und Leiter [bis 2008] des Geschichtsarchivs/Watchtower History Archives, Wachtturm-Gesellschaft der Zeugen Jehovas, Selters/Taunus) und James N. Pellechia (Regisseur, Redaktion und Public Relations, Watchtower Society/International Bible Students Association, ursprünglich Brooklyn N.Y., USA). | Foto: Privat, jswrobel, lilawinkel.de.
Die Filmpremiere in Ravensbrück fand aufgrund der freundlichen Einladung von Prof. Dr. Sigrid Jacobeit statt (von 1992 bis 2005 Leiterin der Gedenkstätte), die sie ein Jahr zuvor, 1995, während der Dreharbeiten des Films ausgesprochen hatte – gegenüber James N. Pellechia, verantwortlicher Regisseur der Watchtower-Produktion (damals Brooklyn, N.Y., USA), und seinem Redaktionskollegen, Begleiter und Organisator in Deutschland während der Dreharbeiten und Interviews der Zeitzeugen und Historiker, Johannes S. Wrobel (Selters/Taunus; dort bis 2008). Beide schrieben später auch am Filmscript. Die Videodokumenation erschien dann zeitgleich in Englisch und Deutsch.
Berlin-Foto rechts:Dr. Johannes Heil (seinerzeit Mitarbeiter von Professor Wolfgang Benz, Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin) und Johannes S. Wrobel (rechts). Im Hörsaal des Mathematikgebäudes, Technische Universität Berlin (TU). Erste öffentliche Vorführung und Berlin-Premiere der Videodokumentation am 7. November 1996 im Rahmen der nichtöffentlichen Uraufführung einen Tag zuvor vor geladenen Gästen in Ravensbrück am 6. November. | Foto: Privat, jswrobel, lilawinkel.de.
Die Erstvorführung in Berlin wurde nach einer frühen Anfrage des Verfassern an die Privatadresse von Professor Wolfgang Benz (die Eltern des Verfassers wohnten nur wenige Häuserblöcke in Berlin entfernt), damaliger Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin, ermöglicht, der dann Dr. Johannes Heil als sein Vertreter und Moderator für die Berlin-Premiere beauftragte. (Mehr zu den Ereignissen wird hier unter "Referate/Reden" und/oder "Events" [in Arbeit/Vorbereitung] folgen, soweit geplant.)
Hintergrund: Die Nationalsozialisten und ihre SS stigmatisierten in den Konzentrationslagern Jehovas Zeugen (Bibelforscher) wegen ihres religiös begründeten Verhaltens als eine besondere und eigene Gruppe mit einem lila Häftlingswinkel▼ und drangsalierten sie neben den Juden besonders brutal. (Andere KZ-Häftlinge, beispielsweise die sogenannten "Politischen", dazu gehörten Inhaftierte aus der katholischen, evangelischen und aus anderen Kirchen und ihre Geistlichen – deren Verfolgung ebenso tragisch, unmenschlich und verwerflich ist – waren gezwungen, sich einen roten Winkel 🔻 auf die Häftlingsbekleidung zu nähen.) Die Lila-Winkel-Häftlinge und ihre verfolgten Mitgläubigen an anderen Haftorten sowie ihre verschleppten Kinder in Erziehungs- und Arbeitsheimen zählte die Geschichtswissenschaft nach 1945 lange zu den "vergessenen Opfern" des NS-Regimes.
Mehr darüber, was Jehovas Zeugen (Bibelforscher) im Nationalsozialismus 1933 bis 1945 und Kommunismus (SED-Regime der DDR) widerfuhr und warum, folgt nun ...
Weil sie "anders" waren: Verfolgt, entrechtet, verhaftet, eine Anzahl getötet – im Nationalsozialismus (NS, 1933–1945) und im kommunistischen SED-Regime der SBZ/DDR (1945–1990) – die aus christlichen Gewissensgründen gewaltfrei nonkonformen Zeugen Jehovas (Jehovas Zeugen, Bibelforscher, im NS auch und wie bereits früher eine Zeitlang "Ernste Bibelforscher"; engl. Jehovah's Witnesses, Bible Students, "Earnest Bible Students")*
Manuskripte und Ressourcen als zeitgeschichtliche Quellen – freie Downloads zu Bildungszwecken partiell ausdrücklich erlaubt
Für Erinnern, Gedenken Initiativen gegen das Vergessen
Die Inhalte auf den Webseiten sind größtenteils noch in Arbeit oder Ergänzungen sowie Änderungen unterworfen, "Events/Kalendarium", "Ressourcen" und "About" im Aufbau oder in Überarbeitung und gegenwärtig geschlossen.*
Gedenkarbeit (Beispiele zum Start): Vier Fotos, vier Manuskripte
Dachau (2003),
Auschwitz (2004), Washington D.C. (2006), Münster (2006) (Referate, Reden des Verfassers; Beispiel Gedenkarbeit durch Dokumentation im In- und Ausland)
Gedenkstele der Stadt Frankfurt/Main für die verfolgten Zeugen Jehovas (Beispiel regionaler Gedenkarbeit durch engagierte Privatforscher vor Ort)
Sachstand zur NS-Opfergruppe. Rede des Verfassers vor dem Beirat der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin auf Einladung der Stiftung (Stand der Forschung und Gedenkarbeit zur Opfergruppe durch Dokumentation, Veröffentlichungen, Ausstellungen, Erinnerungszeichen und mehr auf regionaler und überregionaler Ebene)
Viele Verlinkungen mit einem zugehörigen Manuskript, vgl. hier (eingestellt oder aktualisiert), befinden sich noch in Arbeit/Vorbereitung!
Provenienz: Die hier besprochenen Manuskripte stammen aus dem Fundus des Verfassers, ebenso mit "jswrobel" gekennzeichnete Fotos, sofern jeweils nicht anders angegeben. Die Beschränkung auf Manuskripte des Verfassers "jswrobel" stellt keine Wertung dar, sondern hat mit deren Verfügbarkeit zu tun und urheberrechtliche Gründe. Die Beteiligung sehr vieler engagierter Forschenden, Autorinnen und Autoren neben gelernten und nichtakademischen Historikern, besonders zwischen 1996 bis 2008 und noch bis heute ... Weiterlesen unter "About" (gegenwärtig geschlossen und in Überarbeitung).
Events (Kalendarium)
· [geschlossen, gegenwärtig in Überarbeitung]
Ressourcen
· [geschlossen, gegenwärtig in Überarbeitung]
About
· [geschlossen, gegenwärtig in Überarbeitung]
lilawinkel.de – jwhistory, Teil I (Manuskripte und Ressourcen), siehe oben | lilawinkel.de – jwhistory.net, Teil II (Zitate und weitere Quellen), eine externe Homepage des Verfassers, begonnen zwischen 1996 und 2008 :
– Independent German researcher, writer, and historian (local historian) after November 2008, until today –
Foto (links):2003, KZ-Gedenkstätte Dachau bei München, Deutschland. Ansprache im Rahmen der Enthüllung einer Memorialtafel für die NS-Opfergruppe Jehovas Zeugen. Zum Manuskript ...
Foto (zweites von links):2004, Gedenkstätte und Staatliches Museum Auschwitz/Oświęcim, Polen. Referat anläßlich der Ausstellungseröffnung einer Sonderausstellung zu den KZ-Häftlingen mit dem "lila Winkel". Zum deutschen Manuskript mit polnischer Übersetzung ... Bildnachweis/photo credit: Przeglad (Weekly Review), Poland, no. 46, November 14, 2004, page 60.
Foto (drittes von links):2006, U.S. Holocaust Museum (USHMM), Washington D.C. Mit Zeitzeuge Franz Wohlfahrt (links). Anläßlich einer dortigen öffentlichen Veranstaltung mit Interview des Verfassers. Zum Manuskript (in Arbeit/Vorbereitung).
Foto (ganz rechts):2006, Geschichtsort Villa ten Hompel, Münster, Deutschland. Pressekonferenz zur Publikation 12 Jahre – 12 Schicksale. Fallbeispiele zur NS-Opfergruppe Jehovas Zeugen in Nordrhein-Westfalen 1933–1945. Mit einem Grußwort des Ministerpräsidenten von NRW. Zum Manuskript (in Arbeit/Vorbereitung).
Bildnachweise (wenn nicht anders angegeben). Fotos: Privat. Vgl. Bildrechte.
Zum Forschungsstand NS-Opfergruppe Jehovas Zeugen (Bibelforscher)
Leseempfehlung zur Einführung
Johannes Wrobel: Schlußwort des Referats "Die Verfolgung der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus – Forschung, Rezeption und Erinnerung." Zusammenfassende Gesamtdarstellung zur NS-Opfergruppe vor dem Beirat der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin, 19. Juli 2001:
Die überlebenden Zeugen haben nicht gewünscht, daß ihnen 'in riesigen Lettern ein Ehrenmal errichtet wird, weil sie trotz aller Verfolgungen und Grausamkeiten an ihrem Glauben und ihrer Überzeugung festhielten', wie der Oberbürgermeister von Kassel die Kongreßbesucher 1948 begrüßte. Viele haben über ihre Leiden geschwiegen, vor allem deswegen, weil es diesen Christen nicht in den Sinn kam, "Rache" an ihren Peinigern nehmen zu wollen.
Heiner Lichtenberg schrieb kürzlich in der "Tribüne. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums" (Heft 154, 2000, S. 148): "Im Gegensatz zu anderen Opfern der Nazis dürften die Zeugen Jehovas kaum auf einem zentralen Mahnmal in Berlin bestehen. Das verbietet ihnen ihre Bescheidenheit, vielleicht auch ihre Lehre. Gerade deshalb sollten Bundesregierung und Berliner Senat den Zeugen anbieten, in einer der Gedenkstätten in Berlin oder anderswo ihre Verfolgung in den
Mittelpunkt zu stellen."
Die seit kurzem verbesserte öffentliche Wahrnehmung der Opfergruppe wird den Bedarf an Informationen in der Zukunft sicherlich steigen lassen.
Konkrete Möglichkeiten einer angemessenen sachlichen Thematisierung der Verfolgungsgeschichte der Zeugen Jehovas unter dem NS-Regime im Rahmen Ihres "Programms der Erinnerung", zum Beispiel als Dauer- oder Wanderausstellung, sind vielfältig. Wir stellen Ihnen gern Materialien (Dokumente, Erinnerungsberichte, Texte), Videos, Fotos usw. für den Stiftungszweck zur Verfügung und beteiligen uns im Rahmen unserer Möglichkeiten an der Verwirklichung.
Gleichzeitig wäre es zu begrüßen, wenn durch die Arbeit der Stiftung zur weiteren wissenschaftlichen Erforschung ermuntert oder aktiv beigetragen werden würde.
Durch die Realisierung des Stiftungsgesetzes des Denkmals könnte sich eine neue Qualität der öffentlichen Erinnerung und Würdigung auch für die Opfergruppe der Zeugen Jehovas einstellen, was in sich selbst ein historischer Moment wäre. (Ende des Zitats.)
Zum gesamten Manuskript im Lese- und Druckformat (HTML, PDF) mit aktualisierten Endnoten.
Gedenkstele der Stadt Frankfurt/Main für die NS-Opfergruppe
Der Memorialtext lautet im oberen Teil der Stele: "Im Haus Rohrbachstraße 58 lebte und arbeitete der Bäcker Martin Bertram, ein Zeuge Jehovas."
Text im unteren Teil: "Trotz Drohungen der Nationalsozialisten im Jahr 1933 versorgte er, seinem Gewissen folgend, weiterhin auch Juden mit Brot. Dafür erlitt er Geschäftsaufgabe, Gefängnis und 8 Jahre Haft im KZ Buchenwald. In Frankfurt wurden zwischen 1933 und 1945 mehr als 150 Zeugen Jehovas wegen ihres Widerstandes aus dem Glauben verfolgt, 15 von ihnen verloren dabei das Leben. Stadt Frankfurt am Main / NS-Opfergruppe Jehovas Zeugen."
Foto: Grußworte des Verfassers im Namen der NS-Opfergruppe Jehovas Zeugen (Bibelforscher) in Frankfurt am Main anläßlich der Enthüllung einer Gedenkstele des Künstlers Clemens Strugalla vor dem Haus Rohrbachstraße 58 am 5. September 2005 durch die Stadt Frankfurt am Main für die in der NS-Zeit verfolgten Zeugen Jehovas (zum Manuskript ). Die Initiative gegen das Vergessen geht auf die Stadtverwaltung und die Gedenkarbeit durch Dokumentation engagierter Privat- und Heimatforscher vor Ort zurück, die der Stadt zugearbeitet hatten. Foto: Privat.
ⓘ Der folgende Auszug, die einleitende Zusammenfassung des Beitrags, ist der Rubrik "About" entnommen, die gegenwärtig in Überarbeitung ist.
Textstand 22.10.2024
Johannes S. Wrobel/Johannes Wrobel, Johannes Stephan Wrobel (Stephan Wrobel, Name in Bayern), hier "Verfasser" genannt, ist freier Historiker, Heimatforscher und Autor und wohnt heute in Freilassing (Oberbayern) an der Stadtgrenze von Salzburg (Österreich).
Aufgewachsen in West-Berlin, wurde der Verfasser im Rahmen seiner jahrelangen Tätigkeit als Redaktionsmitarbeiter später, Anfang 1996, Gründer und bis zu seinem freiwilligen Weggang im November 2008 Leiter des Geschichtsarchivs bei der Wachtturm-Gesellschaft in Selters/Taunus (Watchtower Society, Zweigbüro Deutschland, legal corporation of Jehovah's Witnesses and International Bible Students Association; Jehovas Zeugen, Internationale Bibelforscher-Vereinigung), eine Sammlung fokussiert auf die verfolgten und getöteten Zeugen Jehovas (Bibelforscher) unter der Hitler-Diktatur und im SED-Regime der DDR sowie auf die Geschichte der Religionsgemeinschaft in Deutschland.*
ⓘ* Dies hier ist eine private Homepage und keine offizielle Seite der Religionsgemeinschaft "Jehovas Zeugen in Deutschland, K.d.ö.R." (geistliche Leitung) oder ihrer Wachtturm-Gesellschaft, e.V. (religiöser Verlag, Name hier verkürzt; ursprünglich und vor der Körperschaftsverleihung die rechtliche Vertretung der Religonsgemeinschaft, ebenso des oben erwähnten "Geschichtsarchivs") – deren offizielle Webseiten finden Sie hier. Siehe Hinweis oben zur privaten Homepage www.lilawinkel.de und ihrer Zielsetzung.)
Der Verfasser war jahrzehntelang zunächst hauptamtlich Sachbearbeiter für Leserfragen in Deutschland und anonymer Autor (engl. researcher and writer) für die Watchtower Society mit Hauptsitz in den USA und deren weltweit vielsprachig erscheinenden Publikationen. Seine Forschungen zu NS-Opfern begannen allerdings lange vor dem oben erwähnten, dann Anfang 1996 gegründeten Geschichtsarchiv zur Opfergruppe der Zeugen Jehovas (Biblelforscher). Hauptsächlich von 1996 bis 2008 entstanden eine Vielzahl von zeitgeschichtlichen Publikationen des Verfassers zur Thematik, die namentlich gekennzeichnet und hier unter "Veröffentlicht" aufgelistet sind.
Referenzen und Beispiele mit Abbildungen der zwischen 1996 und 2008 publizierten, der Geschichtswissenschaft entsprechenden und namentlich gekennzeichneten Aufsätze als Historiker befinden sich auf der Homepagewww.johannes.stephan-wrobel.de (vgl. und FAZ-Leserbrief).
Mehr und Weiterlesen ... (auf "About" sobald verfügbar, die Rubrik ist gegenwärtig geschlossen und in Überarbeitung).
Auf Grund meiner persönlichen Situation nach 2008 stagnierten leider lange Zeit die Arbeiten an den Webseiten der Homepage www.lilawinkel.de (und anderen), was ich bitte zu entschuldigen. Die Listungen auf den Seiten "Referate, Reden" und "Veröffentlichte Manuskripte" sind fertiggestellt, sprechen für sich selbst und sind inzwischen online.
Geplant ist in weiteren Schritten, wie hier erwähnt, nach und nach und wie es leider meine gegenwärtige angespannte gesundheitliche Situation erlaubt (daher stagnieren auch einige andere, regionale Online-Projekte), die Titel der Referate und Reden sowie Veröffentlichungen, wie ursprünglich geplant, um die dazugehörigen Manuskripte oder Informationen zu erweitern, wobei auf der Startseite neue Verlinkungen und aktualisierte Textteile gegenwärtig jeweils mit und nach gewisser Zeit dann mit markiert werden.
Schließlich werden den Manuskripten, später unter "Events" und "Ressourcen" ebenso, jeweils redaktionelle Beiträge "Bemerkungen / Hintergrund", Fotos, Nachweise usw. hinzugefügt (was inzwischen teilweise bereits der Fall ist), soweit vorhanden, und dann die Titelüberschriften in der Gesamtliste jeweils farblich neu markiert, wie dort beschrieben. Das alles wird nochmals viel Zeit in Anspruch nehmen, so dass ich um Verständnis und weitere Geduld bitten muß. Zum Ausgleich stelle ich den aktuellen Arbeitsstand bereits jeweils online, auch wenn die Seiten bislang strukturell Entwurfs-Charakter hatten oder inhaltlich noch nicht vollständig mit den gewünschten Informationen ausgestattet werden konnten, was erst mit der Zeit geschieht. Herzlichen Dank!
* Der Beginn der Zeitgeschichtsforschung und Gedenkarbeit zur NS-Opfergruppe begann für den Verfasser bereits vor 1996, bevor die öffentlichte Gedenkarbeit (Fachreferate und Veröffentlichungen im In- und Ausland) dann in großem Umfang von 1996 bis 2008 einsetzte. Die Beschäftigung mit dem Thema zeigte sich unter anderem 1994 mit der Handreichung "Einige Grundwerte und Glaubensinhalte der Zeugen Jehovas und ihr Verhalten während der Haft", die auf Wunsch der Gedenkstättenleiterin Prof. Sigrid Jacobeit für Besucher der Ausstellung "Ravensbrückerinnen" in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück (Fürstenberg/Havel) konzipiert und erstellt wurde. Weiterlesen unter "About" (gegenwärtig geschlossen/in Überarbeitung) ...
Im Jahre 1996 setzte dann mit Hilfe der neuen Filmdokumentation "Standhaft trotz Verfolgung – Jehovas Zeugen unter dem NS-Regime" (vgl. Stellungnahme) und unter Einbeziehung einer gleichnamigen Ausstellung eine intensive Gedenk- und Öffentlichkeitsarbeit zur Wahrnehmung der vielfach bislang als "vergessene Opfer" bezeichneten religiös Verfolgten ein. Sie waren in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern von 1933 bis 1945 die konstante Häftlingsgruppe mit dem exklusiven lila Häftlingswinkel (Stigmatisierung ab 1936) geworden. Mehr in der Einführung oben und im Willkommensgruß (Button anklicken, ebenso zum Schließen). [Später einmal Weiterlesen unter "About" (gegenwärtig geschlossen/in Überarbeitung) ...]